Berufsvielfalt

Wände, VSS, Schächte, Verkleidungen und Trockenputz

1. Gipskarton- und Trockenbauwände

Anhand von Gipskarton- und Trockenbauwänden lässt sich die Raumaufteilung vergleichsweise rasch und unkompliziert verändern. Sie haben keine statische Aufgabe, verfügen im Inneren über eine Unterkonstruktion aus Stahlblechprofilen oder Holz, daraus ergibt sich ein Hohlraum, der mit Dämmmaterial befüllt wird, weiters ist der Hohlraum nutzbar für Führungen von Installationsleitungen. Die Wände werden in der Regel auf beiden Seiten mit Platten beplankt. Darüber hinaus können Gipskartonplatten und Co. für die hochwertige Verkleidung von Wänden montiert werden. Erzielt werden dadurch glatte, ebene Oberflächen in moderner Trockenbauweise, die unter anderem die Optik einer Wand umfassend aufwerten sowie eine individuelle Gestaltung erlauben. Die Platten werden auf die Unterkonstruktionen geschraubt, was ein sauberes und unkompliziertes Arbeiten sicherstellt. Aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten, die diese Variante für den Trockenbau zur Verfügung stellt, eignet sie sich bevorzugt für Innenausbauarbeiten. 

Im Gegensatz zum herkömmlichen Mauern zeichnet sich der Trockenausbau durch eine besonders schnelle Bauzeit aus, da hierbei keine Austrocknung notwendig ist, die in der Regel mehrere Tage oder sogar Wochen in Anspruch nimmt. Gleichzeit ist die fachmännische Umsetzung mittels Trockenputz bzw. Trockenbauwänden dadurch charakterisiert, dass in qualitativer Hinsicht keine Abstriche gemacht werden müssen.

Die notwendigen Voraussetzungen sowohl für Verkleidungen als auch für die Montage von Gipskarton- und Trockenbauwänden sind tragfähige Untergründe für eine optimale und langlebige Stabilität.

Gipskartondecken, Schürzen, Scheinunterzüge und Lochdecken

2. Gipskarton- und Trockenbaudecken

Hochwertige Deckensysteme, die eine individuelle Gestaltung ebenso erlauben wie eine passgenaue Adaption an die unterschiedlichen Gegebenheiten und Verwendungszwecke eines Raumes, sind ein bedeutsames Spezialgebiet des Trockenbaus. Befestigt werden die Platten an einer geeigneten Unterkonstruktion (direkt oder abgehängt). Die Vorteile für den Bauherrn sind die rasche Realisierung, die geringen Kosten sowie die hohe Qualität, die durch die Verwendung der hochwertigen Werkstoffe sowie die fachmännische Ausführung durch umfassend ausgebildete Trockenausbauer sichergestellt werden. Darüber hinaus können in solche Decken maßgeschneiderte Lösungen für die Beleuchtung problemlos integriert werden. Ein weiteres Kennzeichen von Gipskarton- und Trockenbaudecken ist die unkomplizierte Entfernung dieser Art der Deckenverkleidung, sollte sie nicht mehr benötigt werden. Ein wichtiger Einsatzbereich dieser Deckengestaltung ist die Akustikverbesserung. Verwendet werden zu diesem Zweck spezielle Akustikdecken, beispielsweise sogenannte Lochdecken, deren Aufgabe die Verbesserung der Raumakustik darstellt. Weitere Einsatzbereiche sind die Reduzierung der Raumhöhe, eine verbesserte Wärmedämmung, ein optimierter Brandschutz oder die unsichtbare Verstauung diverser Installationen. Generell zeichnen sich Gipskarton- und Trockenbaudecken dadurch aus, dass sie im Hinblick auf Funktionalität, Gestaltung und Ästhetik flexibel an die jeweiligen Ansprüche und Bedürfnisse des Bauherrn bzw. der Raumnutzer angepasst werden können. Zudem weisen sie eine lange Lebensdauer auf.

Dachgeschossausbauten

3. Dachgeschossausbauten

Der Ausbau eines Dachgeschosses dient in der Regel der Erweiterung des Wohnraums bzw. Arbeitsplatzes. Bei der Umsetzung wird in den meisten Fällen auf die Trockenbauweise zurückgegriffen, da die geprüften Systeme des Trockenausbauers innerhalb kürzester Bauzeit umgesetzt werden und die betreffenden Räumlichkeiten können bereits direkt nach der Fertigstellung genutzt werden. Der Grund dafür ist, dass während der Bauphase keine Nässe bzw. Feuchtigkeit auftritt, was unter anderem einen zeitlichen Vorteil mit sich bringt. Zudem ist dieses Verfahren für den Bauherrn durch finanzielle Vorteile gekennzeichnet. Dachgeschossausbauten im Trockenbau werden im Regelfall mit geeigneten Konstruktionen, verbunden mit dem Dachstuhl und beplankt, mit Gipskartonplatten hergestellt. Durch das vergleichsweise geringe Gewicht dieser Systeme wird der Dachstuhl nicht nur statisch geringstmöglich belastet, sondern wird auch im Brandschutz ertüchtigt. Dies stellt zum einen eine qualitativ hochwertige Lösung dar und zum anderen erlauben sie eine einfache und schnelle Montage. Unter Berücksichtigung sämtlicher bauphysikalischer Aspekte stellen zudem weder der moderne Schallschutz noch die erforderliche Wärmedämmung eine Herausforderung dar. Zusätzlich zeichnet sich die Trockenbauweise bei Ausbauten des Dachgeschosses dadurch aus, dass sie sich im Hinblick auf die Gestaltung sowie auf die Raumeinteilung individuell an die Wünsche und Bedürfnisse der Bauherrn anpasst und den künftigen Nutzern einen hohen, zeitgemäßen Wohnkomfort bietet.

Kellerdeckendämmung, Brandschutzverkleidungen und mehr: Reine Brandschutz-, Schallschutz- und Wärmedämmmaßnahmen

4. Bauphysikalischer Trockenbau

Ein wichtiger Teil der Trockenbauarbeiten ist mitunter die bauphysikalische Ertüchtigung von bereits bestehenden Bauteilen und auch neu errichteten Bauteilen. Für die Statik des Gebäudes oder Raumes notwendige tragende Stützen und Träger müssen brandschutztechnisch oft geschützt werden, um deren Tragfähigkeit auch im Brandfall zu gewährleisten – dies wird hauptsächlich in Trockenbauweise bewerkstelligt. Dafür werden Stahl- und Holzträger und Stützen mit speziellen Gipskarton-, bzw. Gipsfaserplatten direkt oder mittels Unterkonstruktion eingepackt und somit geschützt. Gerade ältere Gebäude und die darin verarbeiteten Bauteile benötigen diese Aufwertung. Im Gegensatz zu der aufwendigen Methode diese Teile mit speziellen Putzträgern und Mörteln zu verputzen, bietet die Trockenbauweise eine rasche, unkomplizierte, moderne und kostengünstigere Variante. Häufig werden auch Lüftungs-, Elektro- und andere Installationsleitungen zum Schutz vor Brandausbreitungen in einem ähnlichen Verfahren der Trockenbauweise geschützt – oftmals werden spezielle luftführende Kanäle direkt in innovativer Trockenbauweise hergestellt. Weitere bauphysikalische Ertüchtigungen finden sich oftmals in Garagen oder Kellergeschossen mit darüber liegenden Wohnungen oder anderen Räume. Da diese Räume oft mit dem Freien verbunden sind und nicht beheizbar sind, werden Decken- und Wanddämmungen in Form von Dämmplatten angebracht, um die Wärmedämmung massiv zu verbessern und somit die Heizkosten zu minimieren. Nicht nur die Wärmedämmung kann somit verbessert werden, sondern auch der reine Schallschutz.

Doppelboden, Hohlraumboden und Trockenestrich

5. Bodensysteme

Dem Trockenausbauer stehen für Bodensysteme in Trockenbauweise verschiedene Varianten zur Verfügung: Der Doppelboden zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl die Nutz- als auch die Tragschicht aus Einzelelementen meist in quadratischer Form bestehen, wodurch der Zwischenbodenbereich – dabei handelt es sich um den unterhalb der Tragschicht liegenden Bereich – frei zugänglich ist. Dies ermöglicht die Leitungsführung im Boden, was gerade im Bereich des Büroausbaus mit vielen verschiedenen Elektroleitungen, welche oftmals gewartet, umverlegt oder neuverlegt werden müssen, eine optimale Variante darstellt, da der Doppelboden mit seinen einzelnen Elementen einfach entfernt und wieder eingesetzt werden kann. Im Gegensatz dazu wird bei Hohlraumböden die Tragschicht entweder in Trockenbauweise errichtet oder alternativ gegossen. Dadurch entsteht eine Tragschicht aus einem Guss, die kein quadratisches Raster aufweist und nicht öffenbar ist, weshalb bei dieser Variante als Bodenbelag unter anderem Bahnenware problemlos verwendet werden kann. Im Allgemeinen sind aber bei beiden Bodensystemen die unterschiedlichsten Beläge umsetzbar. Allerdings müssen diese beim Doppelboden auf jedes Modul einzeln aufgebracht werden, um die Zugänglichkeit sicherzustellen. 

Im Gegensatz zum herkömmlichen Estrich handelt es sich beim sogenannten Trockenestrich um Trockenunterböden, bei denen der Estrich nicht eingegossen werden muss, sondern durch bereits vorgefertigte Plattenelemente auf die Schüttung und Dämmung aufbracht wird. Seine Verlegung erfolgt schwimmend, des Weiteren kann er bereits nach kürzester Zeit belastet werden, da keine Austrocknungszeiten abzuwarten sind. Zudem ist er im Vergleich zu nassem Estrich dünner, was sich positiv auf die Raumhöhe auswirken kann. Ein weiterer großer Vorteil des Trockenestrichs ist sein vergleichsweise geringes Gewicht, was positive Aspekte für die Statik hat, gerade wenn man in alten Gebäuden ohne massive Stahlbetondecken neue Ausbauten realisieren möchte.

Nurglastrennwände, Paneelwände und Trennwandsysteme

6. Systemtrennwände

Systemtrennwände sind zum einen ein gestalterisches Element in Innenräumen, zum anderen werden sie insbesondere in Büros bevorzugt verwendet, um eine optisch ansprechende, platzsparende und zugleich funktionale Raumtrennung erzeugen zu können. Ihre Vorzüge sind ihr universeller und flexibler Einsatzbereich sowie die saubere und schnelle Montage. Auch können diese Art von Wänden zerlegt und andernorts wieder aufgebaut werden, was erlaubt Büroräume umzugestalten. Als Materialien für Trennwände eignen sich unter anderem Glas oder Paneele aus Laminat, Holz oder ähnlichem. Die Befestigung im Boden- und Deckenbereich erfolgt durch spezielle Profile, die für die notwendige Stabilität sorgen. Bei Nurglastrennwänden handelt es sich zum Beispiel um fast rahmenlose Konstruktionen, allerdings sind auch Systemtrennwände aus Glas mit Rahmen möglich. Außerdem können Türen sowie bei Bedarf eine Beschilderung der Räume problemlos integriert werden. Die Montage von Paneelwänden erfolgt meistens in öffentlichen Nassgruppen, da ihre sehr dünne Bauweise raumsparend ist. Meist werden sie mittels Boden- und Deckenprofilen montiert. Trennwandsysteme finden ihren Einsatz unter anderem in der Gastronomie und Hotellerie, im stationären Handel oder in diversen Dienstleistungseinrichtungen mit vermehrten Kundenkontakt, oder in Büros. Darüber hinaus erfüllen moderne Systemtrennwände in ihren unterschiedlichen Ausführungen sämtliche bauphysikalischen Vorgaben, beispielsweise im Hinblick auf den Schallschutz.

Alu-Paneel, Klemmdecken, Einlegedecken, Lamellen und mehr

7. Metalldecken

Generell eignen sich Metalldecken sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich. Metalldecken wie Alu-Paneel-, Lamellen- und Klemmkassettendecken finden sich oft in Büros, Gängen, Klassenzimmern und weiten Räumen mit zahlreichem Publikumsverkehr, da sie einerseits eine wirkungsvolle Schallschutzmaßnahme darstellen, ästhetisch hoch ansprechend sind und andererseits sind diese Deckenarten oftmals leicht öffenbar, um die im Deckenhohlraum befindlichen Installationen leicht zugänglich zu machen. Metalldecken erlauben nicht nur eine individuelle Gestaltung, sondern sind zudem langlebig und pflegeleicht. Für die Integration der Beleuchtung sowie der Lüftungsgitter bzw. der Lüftung, die über den Deckenhohlraum erfolgt, eignen sich die verschiedenen Deckenarten sehr. Der Trockenausbauer realisiert sie je nach Deckensystem entweder als Klemm- , Einlege- und Abhangdecke. Auch Hygienedecken, welche vollends versiegelt werden, lassen sich mit Metalldecken realisieren, deren Einsatzbereich beispielsweise in Krankenhäusern und Großküchen ist.

Mineralfaserplatten, Holzwolle-Akustikplatten, Holzlamellen, Holz-Akustikpaneele, Blähglasgranulatplatten

8. Systemdecken

Die Systemdecken der unterschiedlichen Hersteller und Materialien haben die Aufgabe, die Raumakustik und den Schallschutz zu verbessern. Dieser Bereich ist im Trockenbau von zentraler Bedeutung, denn es geht dabei vor allem darum, dass für die Nutzer der unterschiedlichen Räumlichkeiten ein uneingeschränktes persönliches Wohlbefinden gewährleistet ist. Dieser Aspekt wirkt sich in Bildungseinrichtungen, Unternehmen, Büros und ähnlichen Einrichtungen positiv in Form einer hohen Produktivität und einer ungestörten Konzentration aus. Systemdecken zeichnen sich dadurch aus, dass sie dank durchdachter Abhangsysteme eine rasche und unkomplizierte Montage der Deckenplatten erlauben. Gleichzeitig sind sie im Hinblick an die räumlichen Gegebenheiten vor Ort sehr flexibel und anpassungsfähig. Darüber hinaus erhöhen sie die Raumästhetik und unterstützen eine individuelle Gestaltung und Materialvielfalt. Systemdecken werden aus hochwertigen Werkstoffen wie Holz, Mineralfaser, Steinwolle oder Blähglasgranulat hergestellt, die im Hinblick auf die gewünschte Schallabsorption über eine besonders hohe Eignung verfügen. Viele dieser Varianten setzen bei ihren Lösungen auch in ökologischer Hinsicht auf interessante Aspekte, und zugleich in puncto Wärmedämmung, Korrosionsbeständigkeit und Brandschutz verfügen diese über optimale Eigenschaften. Ob diese Variante durch Strukturputze eine fertige Oberfläche ergibt oder bereits nach der Montage die fertige Oberfläche zum Vorschein kommt, so benötigen diese keine zusätzlichen Malerarbeiten, da verschiedene Holzoberflächen, Farbvarianten der Platten oder Putze verwendet werden können.

Zementgebundene Systeme wie Fassaden, Sauna, Schwimmbäder, Außendecken und mehr

9. Spezialtrockenbau

Unter der Bezeichnung Spezialtrockenbau versteht der Trockenausbauer sämtliche Einsatzbereiche, in denen die einzelnen Bauteile kontinuierlich mit großen Belastungen konfrontiert sind. Dabei spielen Nässe und Feuchtigkeit eine herausfordernde Rolle, aber auch die Witterung im Allgemeinen stellt den Trockenbau immer wieder vor Herausforderungen. Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich in den betreffenden Bereichen die Verwendung von hochwertigen und durchdachten zementgebundenen Systemen bewährt. Somit kann nun auch im Hinblick auf Schwimmbäder, Saunen, Dampfbäder, aber auch Fassaden auf die schnell und unkompliziert umsetzbare Trockenbauweise zurückgegriffen werden. Die zementgebundenen Systeme sind dadurch charakterisiert, dass sie die Vorteile des Trockenbaus mit jenen der herkömmlichen Bauweise verbinden: Als Ergebnis erhalten Sie Bauteile für Decken und Wände, die eine optimale Wasserbeständigkeit sowie eine umfassende Stabilität und Widerstandfähigkeit gegen diverse Chemikalien wie beispielsweise Chlor, sowie Schimmelbefall aufweisen. Zudem profitieren Sie von einer kurzen Bauzeit und einer vergleichsweise einfachen fachmännischen Montage. Bei in dieser Spezialtrockenbauweise ausgeführten Fassaden sowie Außenwände und -decken können optimale Dämmeigenschaften, Feuerresistenz und ein angenehmes Raumklima erzielt werden. Darüber hinaus können durch verschiedene Beschichtungen hochwertige, ästhetische Fassadengestaltungen erreicht werden.

Heiz- und Kühlsysteme für Decken, Wände und Böden

10. Heiz- und Kühlsysteme

Im Zuge des Trockenbaus können moderne Heiz- und Kühlsysteme installiert werden, die direkt in den Wänden, Decken oder Böden integriert werden. Am Markt sind diese Systeme in den unterschiedlichen Ausführungen erhältlich und bieten dem Bauherrn zahlreiche Vorzüge, wie eine einfache Bedienung sowie ganzjährig ein wohltuendes und gezielt regulierbares Raumklima. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizungen zeichnet sich ein Heizsystem für die Wand dadurch aus, dass Strahlungswärme erzeugt wird, die von den Raumnutzern als besonders angenehm empfunden wird. Des Weiteren kann dadurch trockene Heizungsluft vermieden werden. Ein weiterer Pluspunkt dieser Systeme ist das Sinken des Energiebedarfs und damit einhergehend der Kosten. Die Montage erfolgt vonseiten des Trockenausbauers innerhalb kurzer Zeit und kann problemlos an die verschiedensten räumlichen Situationen angepasst werden. Im Inneren der Bauteile befindet sich bei vielen Systemen ein Rohrsystem, durch das Wasser geleitet wird, das je nach Jahreszeit entweder Wärme oder Kälte an die Umgebung abgibt. Als Folge entsteht hierbei keine Zugluft wie beispielsweise durch eine herkömmliche Klimaanlage. Ein weiterer Aufgabenbereich des Trockenbauers ist bei der Ausführung von Heiz- und Kühlsystemen an Decke, Wand oder im Boden die sachgerechte fachmännische Isolierung. Diese Systeme können problemlos sowohl in ganzen Gebäuden als auch in einzelnen Räumen eingebaut werden und sind zudem für unter Denkmalschutz stehende Häuser geeignet.

Stuckleisten, Modellieren, Abformen, Abguss, Stuckmarmor, Stuccolustro, Poliergips, Sgraffito und mehr

11. Stuckarbeiten

Bei Stuck handelt es sich um ein traditionelles, seit der Antike bekanntes Verfahren aus den Bereichen der Raumdekoration – typischerweise für Wände und Decken – sowie der Fassadengestaltung in Form von plastischen, aus Mörtel gefertigten Ornamenten. Dadurch kann eine ästhetische Aufwertung der Zimmer bzw. der Gebäudehülle erreicht werden. Die Aufgabe des Stucks ist es, bestimmte Bereiche zu betonen und optisch in den Vordergrund zu rücken. Der Stuckateur ist in der Lage, verschiedene Techniken zu nutzen, um gewisse Ergebnisse zu erzielen. Durch das Abformen können bestehende Ornamente dupliziert werden, indem sie durch das Erstellen von beispielsweise Kautschukformen eine Negativform erhalten, welche mittels Gips abgegossen werden kann. Stuckleisten werden meist auf Zugtischen hergestellt, wobei die Stuckleisten mittels Gips und einer Schablone abgezogen werden, um eine bestimmte Form zu erhalten. Großer Beliebtheit erfreuen sich Stuckleisten, beispielsweise als attraktiver Abschluss der Wand im Übergangsbereich zur Decke oder als Verzierung und Abschluss bestimmter Flächen. Der fachmännische Stuckateur ist dazu in der Lage, die gesamte Bandbreite an Stuckarbeiten auszuführen. Dazu zählen auch Arbeiten wie das Herstellen und Modellieren von Reliefs oder ganzer Statuen die man oft in Kirchen zu Gesicht bekommt. Ein weit verbreitetes Einsatzgebiet des Stucks ist der Stuckmarmor, wobei der Gips durch gekonntes Zugeben verschiedener Farbpigmente echten Marmor imitieren kann oder gar in der Natur nicht vorhandene Farbkombinationen erschaffen kann. Ähnliches lässt sich auch durch den sogenannten Stuccolustro erreichen. Diese Stuckarbeiten sind oft Renovierungsarbeiten in Kirchen und/oder an Säulen. Eine Sonderform aus dem Bereich der Stuckarbeiten stellt das Sgraffito dar. Diese Technik wird alternativ als Kratzputz bezeichnet, da mehrere Putz- und Gipsschichten in verschiedenen Farben übereinander aufgetragen werden, die anschließend in noch feuchtem Zustand ausgekratzt werden, um Muster oder ganze Bilder herzustellen.

Beschichtungen, Innenputze/Außenputze, Reibeputze, Rabitzarbeiten, WDVS und mehr

12. Putze und Beschichtungen

Der Bereich Putze und Beschichtungen stellt ein wesentliches Aufgabengebiet im Innen- und Außenbereich eines Gebäudes dar. Generell dienen die zugehörigen Methoden und Verfahren dazu, entweder einen glatten, ebenen Untergrund herzustellen, um die notwendigen Grundlagen für eine weitere Bearbeitung des jeweiligen Bauteils sicherstellen zu können, oder dienen als Schlussbeschichtung eines Bauteils, um beispielsweise die Raumakustik zu verbessern oder die Außenseite des Gebäudes zu gestalten. Daneben kommen dem Innen- und Außenputz weitere bedeutsame Aufgaben wie Schall- und Brandschutz, Dämmung oder Regulierung der Luftfeuchtigkeit zu. Der strapazierfähige Reibeputz ist mit seiner charakteristischen körnigen Optik geeignet als Außen- und Innenputz, um dekorative Oberflächen zu erhalten und wird meist als Endbeschichtung bei Wärmedämmungs­verbundsystemen (WDVS) eingesetzt. Letztere integrieren Dämmung sowie Putz und sind eine praktische, effektive Lösung für die Außendämmung von Gebäudehüllen. 

Im Gegensatz dazu handelt es sich bei Rabitzarbeiten (Drahtputzarbeiten) um Konstruktionen aus Metallabhängungen und Putzträgern (bspw. Rabitzgitter), welche mit Mörtel verputzt werden. Sie gelten als Aufgabenbereich des Stuckateurs. Typische Einsatzgebiete sind die Denkmalpflege, das Herunterziehen von Decken oder das Verblenden der Installation. Auch Gewölbe und Kuppeln konnten mit dieser Technik hergestellt werden. Aufgrund des vergleichsweise hohen Aufwands werden Rabitzarbeiten zunehmend durch den Trockenbau ersetzt – allerdings werden diese Methoden bei unter Denkmalschutz gestellten Räumen immer wieder ausgeführt.

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